„Eine zukunftsgerichtete Infrastruktur denken“, so lautet der Vortrag von Dr. Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, am 19. Mai 2022, 18:00 in der Kaufmannskirche in Erfurt. Nach der Rede sind eine moderierte Diskussion sowie ein Empfang geplant.Vi-Strategie GmbH sucht bereits im Vorfeld einen ersten Meinungsaustausch zum Thema.
Hier die Einschätzung von Thorsten Kramer, Vorstandsvorsitzender der Lausitz Energie Bergbau AG und der Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) (15):

Thorsten Kramer, Vorstandsvorsitzender der Lausitz Energie Bergbau AG und der Lausitz Energie Kraftwerke AG, Foto: LEAG. 

„Bleibt alles anders“ – das ist das Motto für die ostdeutschen Braunkohlereviere und für die LEAG als strukturprägendes Ankerunternehmen der Lausitz. Klar ist, die Lausitz ist Energieregion und soll es auch in Zukunft bleiben. Ebenso klar ist: Damit das so kommt, muss sich vieles verändern.

Heute ist die LEAG mit ihren rund 7.500 MW gesicherter Braunkohleleistung einer der Eckpfeiler für eine Wetter unabhängige sichere Stromversorgung in Deutschland – gerade in Krisenzeiten wie diesen. Ende 2038 soll dann Schluss sein mit der Kohleverstromung in Deutschland. Strom wird aber auch in Zukunft benötigt, und zwar deutlich mehr als heute. Aus diesem Grund wollen wir auf den Bergbaufolgeflächen der Lausitz Deutschlands erste GigaWATTFactories entstehen lassen. Konkret heißt das, in den nächsten 8 Jahren 7.000 MW Wind- und Photovoltaikanlagen zu bauen; 12.000 MW können es dann bis 2040 werden. Unser Revier bietet dafür zusammenhänge Planungsräume, die einmalig in Deutschland sind, die bei Schaffung entsprechender gesetzlichen Rahmenbedingungen das Potential bieten zusammenhängende PV Parks bis 1.000 MW und Windparks bis 500 MW zu realisieren. Ein wichtiger Faktor dabei: Die ehemaligen Tagebauflächen sind relativ konfliktarm für Menschen und Landwirtschaft sowie für den Natur- und Artenschutz. Eine derartige Konzentration und die damit verbundenen Skaleneffekte können einen wichtigen Beitrag für eine wirtschaftlich effiziente und akzeptierte Energiewende leisten.

Die Bundesregierung hat erklärt, entschlossen die planungs- und genehmigungsrechtlichen Fesseln und Fallstricke zu durchtrennen, die einer zeitnahen Umsetzung des Ausbaus der Erneuerbaren im Wege stehen. Wenn das gelingt, können wir nicht nur einen signifikanten Beitrag für Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der strukturschwachen Region Lausitz verwirklichen. Wir können auch mit dringend benötigten Grundstromangeboten bei der Ansiedlung neuer Industrien unterstützen und die regionale industrielle Prodiktion von grünem Wasserstoff vorantreiben.

Batteriespeicher, wie unsere BigBattery Lausitz, sowie gesicherte Back-up Kapazitäten auf Gas- und schnellstmöglich H2-Basis sollen die Strom- und Wärmeerzeugung langfristig absichern. Gemeinsam mit unseren industriellen und kommunalen Partnern wollen wir klimafreundliche Wärme- und Mobilitätskonzepte umsetzen. Damit die Reviere wirtschaftlich stark und lebenswert bleiben.

Thorsten Kramer: Curriculum Vitae (Kurzfassung)

Herr Thorsten Kramer (Jahrgang 62) ist seit dem 01.01.2022 Vorstandsvorsitzender der Lausitz Energie Bergbau AG und der Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG)
Zuvor beriet er global agierende Unternehmen im Industrie- und Energieanlagenbau, börsennotiert, wie auch Private Equity-Umfeld – unter anderen Bilfinger Engineering & Technologies aus Oberhausen oder Bard Offshore GmbH aus Bremen.
Vor seiner Selbstständigkeit war er zuletzt bis 2017 Vorsitzender der Geschäftsführung, CEO und Mitglied des Aufsichtsrates der GES S.A., Spanien.