15. April 2021, AS: Die Energy2market GmbH (e2m) mit Sitz in Leipzig ist einer der größten Aggregatoren und Energiehändler für Erneuerbare Energien in Europa, so ist es auch auf Webseite des Unternehmens zu lesen. Sie bewirtschaftet über 5.500  Anlagen von Erzeugern, großen Verbrauchern, Speicherbetreibern und Versorgern. Die Portfolios ihrer Kunden optimiert e2m mit Hilfe von klugen Algorithmen und Strommarkt spezifischem Fachwissen. Von Beginn an ist e2m Unterstützer der Gesprächsreihe Mitteldeutsches Energiegespräch (MDEG) und hat die Veranstaltung bereits mehrfach zu verschiedenen Themen mit sehr klugen Redebeiträgen mitgetragen.

Aktuelles nahm dies zum Anlass, um mit Michael Richter, Pressesprecher und Marketing Teamleiter des Unternehmens, über das MDEG, Veränderungen in den letzten Jahren und die Zukunft der e2m zu sprechen.

Sehr geehrter Herr Richter, seit dem 1. Mitteldeutschen Energiegespräch am 11. Oktober 2012 im Hotel Zumnorde in Erfurt ist die Energy2market GmbH als Unterstützer der Gesprächsreihe dabei.

Michael Richter gemeinsam mit Rainer Otto zum 14. MDEG in Leipzig. Foto: Lutz Zimmermann, unter www.lz-fotografie.de

Das sind mittlerweile 9 Jahre! Eine lange Zeit der geschäftlichen und freundschaftlichen Verbundenheit. In 1 Jahr können wir bereits unser gemeinsames 10-jähriges Jubiläum feiern. Vielleicht mit einem gemeinsamen MDEG Spezial?

Wir freuen uns darüber, einer der allerersten Unterstützer der MDEG zu sein. Ich persönlich kenne die MDEG seit 2016 und finde das Format ausgesprochen gelungen, weil es letztlich die Fähigkeiten und Innovationskraft der mitteldeutschen (Energie-)Region gebündelt darstellt. Das Networking vor Ort an schönen Orten ist sehr hilfreich. Entscheidend sind die Themen. Über ein gemeinsames MDEG-Special können wir gerne nachdenken. Bei der Dynamik im Energiemarkt ist das aber noch zu früh.

Die e2m ist zum MDEG stets auch visuell vertreten, Foto: Barbara Neumann, unter www.foto-thueringen.de 
Michael Richter (Mitte) zum 17. MDEG in der Leipziger Baumwollspinnerei, Foto: Barbara Neumann, unter www.foto-thueringen.de 

Wenn Sie zurückblicken, was ist Ihnen persönlich in all den Jahren beim Mitteldeutschen Energiegespräch besonders in Erinnerung geblieben?

Zunächst einmal die freundschaftliche Verbindung mit der Familie Otto und dann die doch mittlerweile zahlreichen Fachgespräche im Hintergrund, die teilweise für unsere Geschäftsentwicklung und den Vertrieb vielversprechende Anknüpfungspunkte waren.

Was macht für Sie persönlich die Gesprächsreihe des Mitteldeutschen Energiegespräches aus?

Das ist eine gute Frage. Die ungezwungene Atmosphäre bei den Live-Events, die Offenheit und Neugierde der Gesprächspartner. Zwar hatten Sie zuletzt ein gelungenes Comeback der MDEG als digitale Variante, aber der direkte persönliche Austausch vor Ort ist dann schon besser. Ich hoffe bald wieder Gast in der Meyerschen Villa in Leipzig zu sein.

Innerhalb der vergangenen 8 Jahre hat sich auch bei der Energy2market GmbH einiges verändert. 2019 beispielweise wurde e2m durch den französischen Energiekonzern EDF-LEM übernommen. Was hat sich seitdem verändert?

Das Engagement der EDF beflügelt unseren Innovationskurs und die positiven Auswirkungen werden in diesem Jahr sichtbar werden.
Derzeit machen wir unser Virtuelles Kraftwerk für den internationalen Wettbewerb fit, wir denken intensiv über Multimarktfähigkeit nach und launchen im Herbst ein wegweisendes neues Kundenportal. Auch die Firmenkultur hat sich seit der Übernahme professionalisiert.

Ebenfalls 2019 wurden sie vom Wirtschaftsmagazin Brand eins zu den innovativsten Unternehmen in der Energiebranche gekürt. Wie wichtig sind solche Auszeichnungen?

Ehrlich gesagt runden derartige Auszeichnungen unser Bild nach außen ergänzend ab und sind gerade für Bewerber wichtig, aber zum konkreten Business tragen sie wenig bei.

Am 24. August 2020 ging aus einer Pressemitteilung von Ihnen hervor, dass die Energy2market GmbH führend in der Biogas-Vermarktung ist. Glückwunsch! Wie haben Sie es geschafft ihre Marktposition weiter auszubauen?

Das hohe Niveau bei Biogas beruht vor allem auf den Lösungen der e2m für flexibilisierte Biogasanlagen. Denn die Optimierung der vorhandenen Flexibilität sichert langfristig die Zukunft der Branche. Alle Anlagen benötigen die Optimierung spätestens in der 2. Förderperiode, nach dem Auslaufen der ersten 20 Jahre EEG. Die e2m begleitet über 450 Biogasanlagen bei der Optimierung. Das hat auch eine politische Dimension für die e2m, die gerne auch von den Fachverbänden herausgestellt wird. Mittlerweile erbringen wir – und nicht nur mit Biogas – einen systemstabilisierenden Beitrag im deutschen Stromnetz.

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, was strebt ihr Unternehmen in den kommenden Jahren an? Welche Ziele gibt es? Welche geplanten Projekte?

Da würde ich gerne unsere Mission erwähnen: “Creating ways for decentralized energy to unleash its potential for a sustainable future”. Frei übersetzt bedeutet “unleash” entfesseln, es geht also um die kreative Entfesselung der Potenziale der dezentralen Energieerzeugung. Das muss natürlich alles rechenbar sein. Über konkrete Projekte würde ich an der Stelle nur „ungerne“ berichten. Nur so viel, neben dem klassischen Business stehen nur als Beispiel industrielle Lösungen rund um das Thema „Speicher“ im Fokus.

Michael Richter, Foto: e2m