Grüner Wasserstoff ist derzeit eines der Topthemen und ein großer Hoffnungsträger für das Erreichen der Klimaziele. Verschiedene Wasserstoffstrategien wurden bereits verabschiedet, einige sind noch in der Erarbeitung. Der HYPOS Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany e.V. vernetzt bundesweit Wasserstoffaktivitäten, präsentiert Forschungsergebnisse, überblickt relevante Förderprogramme und erhöht die Sichtbarkeit der Wasserstoffregion Mitteldeutschland. Seit Juni 2018 ist Stefan Bergander für das Projekt-, Wissens- und Innovationsmanagement bei HYPOS zuständig. Aktuell ist Herr Bergander mit seiner Expertise Teil des Autorenteams der Studie zum 19./20. Mitteldeutschen Energiegespräch „Biokonversion in Mitteldeutschland – zentraler Baustein für eine postfossile, biobasierte Wirtschaft“. Die Studie ist zugleich ein Projekt vom BioEnergie Verbund e. V., gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie den Innovationsforen Mittelstand. Bestandteil der Studie wird eine Übersicht der „Wasserstoff-Akteure“ im mitteldeutschen Raum sein. Die Veröffentlichung ist für Ende August 2021 geplant.
Aktuelles hat dies zum Anlass genommen, um mit Herrn Bergander über den HYPOS e.V., dessen Projekte und die verschiedenen Wasserstoffstrategien zu sprechen.
Sehr geehrter Herr Bergander, wenn Sie HYPOS in 3 Worten beschreiben müssten, welche wären das?
Vernetzt, innovativ und nachhaltig.
Wann und mit welcher Intension wurde der Verein gegründet?
Bereits 2013 initiierten die Metropolregion Mitteldeutschland, das Fraunhofer IMWS und das Mitteldeutsche Cluster Chemie/ Kunststoffe den HYPOS e.V. mit der Vision, eine Grüne Wasserstoffwirtschaft in Mitteldeutschland zu etablieren. Hintergrund für den Auftakt ist, dass die mitteldeutsche Region bereits seit Jahrzehnten Wasserstoffregion ist. Allein im mitteldeutschen Chemiedreieck beläuft sich der jährliche Verbrauch von Wasserstoff auf ca. 3,6 Mrd. Nm³. In ganz Ostdeutschland liegt der Wasserstoffverbrauch bei ca. 5 Mrd. Nm³. Dazu kommen weitere ideale Infrastrukturvoraussetzungen wie die Wasserstoffpipeline über ca. 150 km und die Möglichkeit zur Großspeicherung von Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen. Der gegenwärtig eingesetzt Wasserstoff stammt aus der Dampfreformierung und wird als grauer Wasserstoff bezeichnet. Ziel des HYPOS-Netzwerkes ist es, diesen sukzessive durch Grünen Wasserstoff und dazugehörige Technologien mit dem Know-how aus Mitteldeutschland zu ersetzen.

Stefan Bergander, Projekt-, Wissens- und Innovationsmanager des HYPOS e.V., Foto: HYPOS e.V.
Wie viele Mitglieder zählte HYPOS bei seiner Gründung und wie groß ist das HYPOS Netzwerk aktuell?
Ende 2013 wurde der Verein mit 20 Mitgliedern gegründet. Neben den Initiatoren zählten dazu bspw. das DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg, die Linde GmbH, die Terrawatt Planungsgesellschaft mbH und die VNG Gasspeicher GmbH. Fast sieben Jahre später ist das Netzwerk auf 145 Mitglieder angewachsen. Allein in den vergangenen 12 Monaten konnten wir über 40 neue Mitglieder begrüßen. Mit Blick in die Zusammensetzung ergibt sich eine gleichmäßige Verteilung der Mitglieder auf Forschungseinrichtungen, KMU und Großunternehmen. Der regionale Schwerpunkt der Mitglieder konzentriert sich mit ca. drei Viertel auf Ostdeutschland. Alle anderen Mitglieder kommen aus dem gesamten Bundesgebiet oder sogar aus Marokko. Ebenso finden wir einen starken Branchenmix bei den Mitgliedern. Dieser reicht von der Chemie, zur Elektrotechnik, über die Geotechnik, den Maschinenbau, die Verfahrenstechnik, die Werkstofftechnik bis zur Wirtschaftsförderung. Damit liegt den gemeinsamen Zielen eine hoch kompetente und heterogene Basis für eine innovative Vereinsarbeit zugrunde.
Welche Angebote stehen für Ihre Mitglieder regelmäßig aber auch unregelmäßig zur Verfügung?
HYPOS bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Plattform, um Kontakte zu potenziellen Partnern und Kunden zu knüpfen, eigenes Know-how zu präsentieren, sich über aktuelle Wasserstoffforschung und -anwendung zu informieren sowie gemeinsam Wasserstoffprojekte zu initiieren und in die Umsetzung zu bringen. Das Herzstück ist unser jährliches HYPOS-Forum, das wir dieses Jahr vom 02. bis 04. November 2021 bereits in der 7. Ausgabe vorbereiten. Das zweite Format sind unsere halb- bis ganztägigen HYPOS-Dialoge, die den Teilnehmenden hochkarätige Einblicke in ein Themenfeld aus der Wertschöpfungskette Grüner Wasserstoff präsentieren. Hier bereitet das Team gerade für den 30. Juli 2021 die 12. Ausgabe zum Thema der Wasserstoffgestehungskosten vor.
HYPOS-Mitglieder profitieren weiterhin von Sonderkonditionen bspw. bei externen Messen und Kongressen. Sie können sich aktiv an unseren Fachveranstaltungen, Workshops und Arbeitsgruppen beteiligen und erhalten exklusive Mitgliederinformationen zu Neuigkeiten aus dem HYPOS-Netzwerk und der Wasserstoffbranche vor allen anderen. Zudem bietet HYPOS seinen Mitgliedern die Chance, eigene Inhalte, News und Veranstaltungen bspw. im HYPOS-Blog oder den Social Media-Kanälen prominent zu platzieren.
Stichwort Projekte: Wie viele Projekte laufen derzeit und welchen Themen sind sie gewidmet?
Mit der Initiierung von HYPOS war eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ über 45 Millionen € verbunden. Diese sind in aktuell 34 HYPOS-Forschungsprojekte geflossen und beschäftigen sich mit der gesamten Wertschöpfungskette Wasserstoff beginnend bei der chemischen Umwandlung, dem Transport & der Speicherung sowie der Anwendung. Ergänzt werden diese Projekte durch themenfeldübergreifende Forschungsvorhaben zur Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Akzeptanzförderung. Verschiedene Projektverbünde setzten diese Forschungsprojekte um, die wir als HYPOS-Geschäftsstelle begleiten. Parallel dazu ist die HYPOS-Initiative dabei, für die Zeit ab 2022 eine neue Forschungsförderung im Rahmen des BMBF-Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ zu erschließen. Das dazugehörige Projekt „H2-Transferregion Leipzig“ wurde gemeinsam mit dem Landkreis Leipzig und dem Fraunhofer CeRRI konzipiert und beinhaltet eine potenzielle Projektförderung in Höhe von 15 Mio. € für Forschungsprojekte. Mit der Metropolregion Mitteldeutschland und den strukturgebenden Unternehmen des mitteldeutschen Braunkohlereviers wurde ein umfassender Prozess zur Erweiterung des mitteldeutschen H2-Pipelinenetzes angestoßen. Außerdem arbeitet HYPOS derzeit im Bildungsprojekt „HYPOS macht Schule“ an der Vermittlung entsprechender Inhalte an Schulen und der Verbesserung der Akzeptanz Grüner Wasserstoffanwendungen in der Wasserstoffregion Mitteldeutschland.

HYPOS-Forschungsprojekte, Tabelle: HYPOS e.V.
HYPOS ist Mitte Juni 2021 eine Kooperation mit der Landesgruppe Mitteldeutschland des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) im Wasserstoffdorf in Bitterfeld-Wolfen eingegangen. Welches Ziel liegt der Kooperation zugrunde?
Was verbirgt sich hinter dem Wasserstoffdorf in Bitterfeld-Wolfen?
Der DVGW ist nicht nur einer der wichtigsten Branchenverbände sondern auch Regelsetzer bei allen Fragestellungen zur Versorgung mit Gas und Wasser. Die Förderung innovativer und wirtschaftlich technischer Lösungen im Bereich der Erneuerbaren Gase, insbesondere der Förderung von Wasserstoff als grünem Energieträger rückt auch für den DVGW seit Jahren in den Fokus. Mit einem Leistungsspektrum über Regelsetzung und Normierung, Forschung und Entwicklung, Fachinformation und Wissenstransfer oder Berufsbildung und Qualifikation ergeben sich für HYPOS verschiedene Anknüpfungspunkte, um die Ergebnisse aus den 34 HYPOS-Forschungsprojekten in die Anwendung und Umsetzung zu bringen. Nicht zuletzt haben auch die Forschungseinrichtungen des DVGW sehr aktiv an HYPOS-Projekten mitgearbeitet.

Wasserstoffdorf im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, Foto: HYPOS e.V.
HYPOS freut sich, dass wir Anfang Juni die Kooperationsvereinbarung mit der Landesgruppe Mitteldeutschland im Wasserstoffdorf im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen vornehmen konnten.
Das sogenannte Wasserstoffdorf ist ein 12.000 m² großes Versuchsfeld im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Seit über zwei Jahren erproben zwei Projektverbünde den sicheren Transport von 100 Vol.-% Wasserstoff durch Kunststoffrohrleitungen sowie die Funktionsfähigkeit einer potenziellen Gebäudeenergieversorgung mit einem Wasserstoff-BHKW. Beide Projekte liefern bisher vielversprechende Ergebnisse. Der Wasserstofftransport erfolgt üblicherweise mit Stahlrohren. Durch die Verwendung von Kunststoffrohren ergeben sich verschiedene Einsparpotenziale u.a. durch das kostengünstigere Material sowie schnellere Verlegeverfahren. Das Wasserstoff-BHKW versorgt aktuell den HYPOS-Energiepavillon im Wasserstoffdorf mit Wärme und Kälte sowie Strom. Zukünftig kann mit dieser Technologie Wasserstoff ebenso in der Gebäudeenergieversorgung eingesetzt werden. Bei regelmäßigen Besichtigungsmöglichkeiten können sich Interessierte mit den Expertinnen und Experten über die Forschungsarbeit austauschen.
Im September 2021 startet das Bildungsprojekt „HYPOS macht Schule“. Laut ihrer Website ist dieses Projekt einmalig in Deutschland. Was macht das Format so einzigartig?
Einzigartig ist für uns, dass wir gemeinsam mit einem Leipziger Gymnasium in einem ganzen Halbjahr ein naturwissenschaftliches Profilmodul exklusiv zum Thema Grüner Wasserstoff umsetzen können. Die Möglichkeiten der inhaltlichen Gestaltung sind hier deutlich umfangreicher als es bei einem einfachen Projekttag der Fall ist. So bekommen die Schülerinnen und Schüler die Chance, sich über einen langen Zeitraum intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen. Das gab es in diesem Umfang einfach noch nie und ist nach unserem Wissensstand auch europaweit einmalig. Unser Ziel ist es jetzt die erarbeiteten Inhalte durch Bildungspartnerschaften deutschlandweit an Partner und Bildungseinrichtungen zu streuen. Dazu liegen uns aktuell verschiedene Anfragen aus dem Bundesgebiet vor, die weiter begleitet werden.
An welche Altersgruppe richtet sich das Bildungsangebot?
Aktuell liegt der Fokus auf Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klassenstufe. Wir können bei dieser Altersgruppe auf ein notwendiges, naturwissenschaftliches beziehungsweise chemisches Grundwissen aufbauen, das beim Thema nur von Vorteil ist.
Wie wird das Projekt umgesetzt und welche Inhalte werden übermittelt?
HYPOS hat in dem Bildungsprojekt ein modulares Format entwickelt, das sich an die individuellen Vorgaben der Bildungseinrichtungen anpasst. Das heißt, dass gemeinsam mit dem Lehrpersonal der Fahrplan erarbeitet wird – das reicht dann von Projekttagen bis hin zum erwähnten kompletten Profilmodul. Wir versuchen, das Thema „Grüner Wasserstoff“ immer so ganzheitlich wie möglich abzubilden, sodass mithilfe der Wertschöpfungskette auch die Zusammenhänge für Umwelt und Klimaschutz klarwerden. Unser oberstes Ziel ist es, nicht einfach nur Informationen aufzubereiten, sondern den Schülerinnen und Schülern das Handwerkszeug für eine eigene kritische Bewertung ihrer eigenen Energiezukunft an die Hand zu geben, in dem sie Einblick in regenerative Technologien erhalten. Aus unserer Sicht darf hier Grüner Wasserstoff als Energieträger selbstverständlich nicht fehlen.
Am 8. Juni 2021 fand die erste Mitgliederversammlung des Vereins in diesem Jahr statt. Im Fokus stand vor allem die strategische Ausrichtung. Wie sieht die Zukunft des Vereins aus?
Die Mitgliederversammlung stellt das wichtigste Gremium im HYPOS e.V. dar. Auf Basis der bis spätestens Mitte 2022 abgeschlossenen Forschungsprojekte und dem 145 Mitglieder starken Netzwerk sehen wir uns sehr gut aufgestellt für die nächsten Jahre. Es gibt ein hohes Interesse, sich über die zahlreichen mitteldeutschen Wasserstoffaktivitäten zu vernetzen und daran teilzuhaben. Gleichzeitig bringt die wachsende Mitgliederzahl neue Idee und Projekte ein, die wir als HYPOS-Geschäftsstelle in den kommenden Jahren weiter begleiten werden. Bspw. hat HYPOS mit dem Fraunhofer CeRRI, dem Landkreis Leipzig und regionalen Akteuren ein Konzept für den Strukturwandel in der Region Leipzig und dem mitteldeutschen Revier von der Braunkohle- zur Wasserstoffregion entwickelt. Ziel ist es, für die Akteure ein Innovationssystem zur regionalen Nutzung von Grünem Wasserstoff aufzubauen. Wir freuen uns auf die nächsten Schritte für eine Grüne Wasserstoffwirtschaft in Mitteldeutschland.

Potenziale der mitteldeutschen Wasserstoffregion, Grafik: HYPOS e.V.
Die Nationale Wasserstoffstrategie wurde vor gut einem Jahr, im Juni 2020, durch die Bundesregierung vorgelegt. Wie beurteilen Sie das Konzept? Enthält die Strategie aus Ihrer Sicht die richtigen Impulse?
Die Bundesregierung hat mit der Nationalen Wasserstoffstrategie das Potenzial der Technologie für den Industriestandort Deutschland anerkannt. Mit dem Fokus auf Grünen Wasserstoff sieht man außerdem, dass auch der Klimaschutz ernstgenommen wird. HYPOS begrüßt es sehr, dass insbesondere die angekündigte Überarbeitung des Steuer- und Abgabensystems mittlerweile bereits mit ersten Verordnungen und Gesetzesänderungen angegangen wird. Der umfangreiche Maßnahmenkatalog für den Zeitraum bis 2023 enthält zahlreiche Themen und Aufgaben, die wir bei HYPOS bereits seit 2013 bearbeiten. Wir sehen in der Nationalen Wasserstoffstrategie eine Bestätigung der Strategie und Projekte des HYPOS e.V. und seiner zahlreichen Partner. Die deutsche Strategie ist insofern ein wichtiger Meilenstein mit internationaler Ausstrahlung und ein wichtiges Aufbruchssignal, dass die nächsten Jahre genutzt werden muss. Ein mögliches Problem könnte der noch sehr zentrale Fokus sein. Maßgeblich möchte die Bundesregierung große Elektrolysen bei Großverbrauchern in die Anwendung bringen. Damit wird das dezentrale Potenzial von Wasserstoff in den Bereichen Energiespeicherung oder Mobilität noch nicht vollständig ausgeschöpft.
Wasserstoffstrategien verschiedener Bundesländer (Schleswig-Holstein, Bayern, Sachsen-Anhalt) aber auch eines Bundesländerzusammenschlusses (Norddeutschland) gibt es bereits. Auf ihrer Website war vor kurzem zu lesen, dass HYPOS, die Metropolregion Mitteldeutschland und mehrere regionale Partner ein Konzept für ein länderübergreifendes Wasserstoffnetz in Auftrag gegeben haben. Kann man dieses Konzept als Grundlage für eine Mitteldeutsche Wasserstoffstrategie ansehen?
Für viele Bundesländer hat das Thema Wasserstoff eine hohe Priorität. Inzwischen hat auch das Thüringer Kabinett am 22. Juni 2021 ihre Wasserstoffstrategie verkündet. Sachsen hat eine Verabschiedung im zweiten Halbjahr 2021 angekündigt. Von Beginn an verfolgt HYPOS einen länderübergreifenden Ansatz seiner Tätigkeit mit Schwerpunkt auf Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Für das Gelingen einer gemeinsamen mitteldeutschen Grünen Wasserstoffwirtschaft braucht es die jeweiligen Kompetenzen in den drei Bundesländern, um möglichst alle Herausforderungen in der Wertschöpfungskette regional zu verbinden, Wertschöpfung vor Ort zu generieren und die gemeinsamen Ziele der Energiewende zu erreichen.
Die Steuerungsgruppe Wasserstoffpipeline wurde im Oktober 2020 durch die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland und den HYPOS e.V. gemeinsam mit strukturbestimmenden Unternehmen aus der Industrie, Energiewirtschaft, Logistik und Automotive sowie den regionalen Verwaltungsstrukturen initiiert. Ausgangspunkt der Steuerungsgruppe ist das vorhandene Wasserstoffpipelinenetz im mitteldeutschen Chemiedreieck als verbindendes Element der beiden Länder Sachsen-Anhalt und Sachsen. Die gegebene Infrastruktur, regional entstehende Produktionsanlagen für Grünen Wasserstoff und das umfassende Know-how in der Region geben den Mitgliedern der Steuerungsgruppe die Möglichkeit einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil in der Transformation der Energieversorgung und -speicherung auf erneuerbare Energieträger zu nutzen. Die Steuerungsgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die zahlreichen regionalen und unternehmerischen Ansätze zu koordinieren und zu bündeln und im Kontext des Strukturwandels zu moderieren.
Beantworten Sie bitte abschließend die Frage, welche Rolle Wasserstoff Ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren in Deutschland zum Erreichen der Klimaziele spielen wird?
Wasserstoff wird in den nächsten Jahren insbesondere für die treibhausgasintensive Industrie eine signifikante Rolle spielen, um Produktionsanlagen umzustellen und für die kommenden Jahrzehnte zu erhalten. Das betrifft in Mitteldeutschland die chemische und petrochemische Industrie mit dem Wechsel auf die vermehrte Nutzung von grünem Wasserstoff und bundesweit auch die Stahl- und Baustoffbranche. Auch im Bereich der Wärmeversorgung werden in den nächsten Jahren vereinzelt Erdgasleitungen auf Transportnetz oder Verteilnetzebene auf Wasserstoff umgestellt werden, um Erdgas durch grünen Wasserstoff zu ersetzen. Auch hier wird Mitteldeutschland im Rahmen der IPCEI-Projekte seine innovative Vorrangstellung behalten und seinen Teil zu den Klimazielen beitragen.
AS