
25. Mai 2021, AS: 2019 startete die erste EAST Energy and Storage Technologies Conference and Exhibition. Intension der Initiatoren war es, Leistungsschau, Dialog-Plattform, Wegweiser und Treiber für die Energiespeicher-Region Mitteldeutschland zu sein. Die Konferenz mit begleitender Fachausstellung sollte jährlich im September stattfinden.
2020 musste die EAST aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden und nunmehr gleichfalls für Juni 2021. Einen neuen Termin gibt es nicht.
Aktuelles hat dies zum Anlass genommen, um Referenten der EAST sowie deren spannende Vortragsthemen vorzustellen.
Das jüngste Interview mit dem geplanten Keynote Speaker der EAST 2020 Carsten Brzeski, Chefvolkswirt und Global Head of Macro Research der ING finden Sie zum Nachlesen HIER.
Nunmehr fortgeführt wird die Reihe mit Knut Langer, Energiespezialist der LINDIG Fördertechnik GmbH, der zur EAST 2020 als Referent für den neuen Programmteil Speakers Corner vorgesehen war.
Sehr geehrter Herr Langer, Sie sind Energiespezialist der LINDIG Fördertechnik GmbH. Welche Themen sind Ihr Spezialgebiet?
Als Energiespezialist beschäftige ich mich mit dem ganzheitlichen Energieverbrauch eines Unternehmens. Nicht nur einzelne Verbraucher und Energiearten stehen im Fokus. Daher verfolgen wir den Ansatz mit dem CO2-Fußabdruck des Unternehmens zu starten, um dann Maßnahmen zur Reduzierung zu realisieren. Dabei spielen Eigenstromerzeugung und Laststeuerung eine große Rolle, aber auch andere Maßnahmen, zum Beispiel Druckluftversorgung, Abwärmenutzung und Prozessoptimierung.
Die LINDIG Fördertechnik GmbH ist ein regional agierender Händler für Gabelstapler und Lagertechnik. In welchen Bundesländern ist sie aktiv?
Das Kundengebiet der LINDIG Fördertechnik GmbH erstreckt sich von kleineren Teilen Sachsen-Anhalts, die über die Niederlassung Wernigerode im Norden erreicht werden, über Teile Südniedersachsens die von Göttingen aus bedient werden. Vom Osten hinter Erfurt über die dortige Niederlassung bis zum Westen an die Grenze von Nordrhein-Westfalen über die Filiale in Kassel. Die Hauptverwaltung findet sich in Eisenach und in Suhl-Zella-Mehlis gibt es noch eine weitere Niederlassung, die den südlichen Bereich Thüringens abdeckt.
Zur EAST 2020 hätten Sie einen Vortrag über induktives Laden von Flurförderzeugen in der Intralogistik am Beispiel der SMA Solar Technology AG gehalten.
Welche Ausgangssituation lag bei der SMA Solar Technology AG vor, die ein Handeln notwendig machte?

Knut Langer, Energiespezialist der LINDIG Fördertechnik GmbH, Foto: LINDIG Fördertechnik
Im Logistikzentrum werden täglich über 1.000 Paletten umgeschlagen, auf 40.000 qm Logistikfläche werden circa 7.500 Produktions- und Ersatzteile gelagert. Es gab repetitive Versorgungsfahrten vom Wareneingang zum Schwerlastregal und den Entsorgungsstationen, die mit mehreren Routenzügen P50 von LINDIG Fördertechnik GmbH durchgeführt wurden. Bisher kamen als Batterie-Technik Blei-Säure Wechselbatterien zum Einsatz.
Welche Problematik gab es im Zusammenhang mit dem Batteriewechsel des Routenzuges?
Ein Batteriewechsel kostet immer Zeit, besonders wenn man dazu zum Batterie Laderaum fahren muss, wegen der Anforderungen an Ladestationen für Blei-Säure Batterien. Dazu kommt natürlich auch noch die Gefahr einer Verletzung beim Umgang mit den schweren Batterien.
Für die vorhandene Problematik bieten Sie eine Lösung an. Wie sieht diese Lösung aus?
Die Lösung für mehr Produktivität lag im Einsatz von modernen Lithium-Ionen Batterien anstatt der Blei-Säure Batterien, im Zusammenhang mit dem innovativen Induktivladen, welches eine wiederkehrende Zwischenladung bei den Stopps am Entsorgungsturm ermöglichte. Hier hielten die Routenzüge zur Verrichtung von unterschiedlichen Arbeiten immer wieder im Prozess für 10-15 Minuten. Durch das automatische Zwischenladen mit dem Induktivsystem gewann SMA wertvolle Arbeitszeit, weil kein Wechsel der Batterien mehr stattfinden musste. LI-Ion Batterien sind prädestiniert für das kurzzeitige Zwischenladen.
Welcher Zustand ist bei der SMA Solar Technology AG nach der Umsetzung eingetreten?
Durch den Einsatz der induktiven Ladetechnik in Verbindung mit den Lithium-Ionen Batterien kann viel wertvolle, produktive Arbeitszeit gespart werden und das Risiko einer Verletzung beim Batteriewechsel ist ganz eliminiert. Die Mitarbeiter sind sehr zufrieden mit dem neuen Ablauf und dem einfachen, automatisierten Ladesystem.
Welche Rolle hat in diesem Zusammenhang das innovative Start-up Wiferion gespielt? Womit beschäftigt sich das Unternehmen?
Das Start-up wiferion ist Entwickler des innovativen induktiven Ladesystems und hat damit maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Der hohe Wirkungsgrad bei hoher Leistung und das einfach zu benutzende System sind Erfolgsfaktoren des Ladens von LI-Ion Batterien für Stapler und Flurförderfahrzeuge. LINDIG Fördertechnik GmbH hat dieses enorme Potential früh erkannt und gemeinsam mit wiferion diese Technik in den Markt eingeführt.

Innovatives induktives Ladesystem, Foto: LINDIG Fördertechnik GmbH.
Arbeiten Sie bereits für andere Unternehmen mit einer identischen Ausgangssituation an einer Lösung?
Sowohl bei SMA werden weitere Fahrzeuge in ähnlichen Einsatz mit dem innovativen induktiven Ladesystem ausgestattet, als auch bei weiteren Kunden mit ähnlichen Prozessen. Es gibt neben diesem Prozess auch noch die weit verbreitete Situation an der sogenannten Rampe. Dort stehen Stapler oder andere Lagergeräte und warten auf ihren Einsatz, wenn ein LKW an der Rampe stoppt und entladen oder beladen werden muss. Dann ist es wichtig, dass das Fahrzeug möglichst vollgeladen ist und nach dem Einsatz ohne weiteres Zutun wieder geladen wird, nur durch Abstellen auf dem dafür vorgesehenen Platz, ganz automatisch. Dies ist mit dem induktiven System ganz einfach realisierbar. Auch in der zunehmend automatisierten Logistik findet das System viele Anwendungsmöglichkeiten.