Vor einem Jahr, im Juli 2020, wurde die Nationale Wasserstoffstrategie durch die Bundesregierung beschlossen und veröffentlicht. Ein Blick über Deutschland zeigt, dass es neben der Nationalen Wasserstoffstrategie bereits einige Landesstrategien und auch Strategien von Bundesländerzusammenschlüssen (Norddeutsche Wasserstoffstrategie) gibt.
Seit dem 22. Juni 2021 verfügt auch Thüringen über eine Landesstrategie Wasserstoff. An diesem Tag wurde die unter der Federführung des Umweltministeriums erarbeitete Thüringer Wasserstoffstrategie durch die Thüringer Landesregierung verabschiedet.

Grafik: Thüringer Landesstrategie Wasserstoff, Freistaat Thüringen, Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, ThEGA
Kernelemente der Thüringer Wasserstoffstrategie sind Investitionen in Forschungsstandorte und Musterprojekte. Grüner Wasserstoff soll in den nächsten Jahren zum Erreichen der Klimaneutralität ein entscheidender Energieträger für das Bundesland werden. In diesem Zusammenhang ist auch der konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien von großer Bedeutung.
Wasserstoff soll in Bereichen zum Einsatz kommen, bei denen eine Dekarbonisierung durch andere Technologien schwer zu ermöglichen ist. In Thüringen betrifft dies Anwendungen in Hochtemperatur-Industrieprozessen (Glas- und Keramikindustrie) und den Transportbereich (Schwerlastfahrzeuge, Busse und Züge).
Laut den Plänen der Thüringer Landesregierung wird der Hoffnungsträger Wasserstoff den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern beschleunigen.
Aus Sicht der Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund entstehen für Thüringer Unternehmen Chancen vom Wachstumsmarkt Wasserstoff durch den Strukturwandel zu profitieren.
Für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Thüringen sind mindestens 20 Millionen Euro im laufenden Programm des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) eingeplant. Teilweise stehen auch eigene Mittel zur Verfügung.
Derzeit fördert die Thüringer Landesregierung 2 neue Forschungsstandorte mit 11 Millionen Euro. In Sonneberg im Gewerbe- und Industriegebiet „H2-Region Thüringen/Franken (Sonneberg-Süd)“ hat bereits die Aufbauarbeit des Instituts für angewandte Wasserstoffforschung begonnen. In Zukunft wird der Standort Forschung und die praktische Anwendung marktreifer Produkte vereinen.
Am „Erfurter Kreuz“ ist der zweite Forschungsstandort geplant. Durch den Ausbau des dortigen Forschungscampus soll ein Anwendungszentrum für Wasserstofftechnologien entstehen. Im Zentrum sollen großserientaugliche Elektrolyse-Anlagen aufgebaut und demonstriert werden.
Die Thüringer Landesstrategie Wasserstoff finden Sie HIER zum Nachlesen.